Landwirtschaft zum Anfassen: Bäuerinnen besuchen Fachschule Obersiebenbrunn
Konsumenten von morgen für heimische, bäuerliche Lebensmittel sensibilisieren
Mehr als 2.400 Bäuerinnen machten heuer Landwirtschaft für Schüler greif- und erfahrbar. Die engagierten österreichischen Bäuerinnen schlagen in direktem Kontakt mit Pädagog(inn)en, Eltern und Kindern wirksam eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Schule. Zusammen mit den 39.000 Schülerinnen und Schülern, die heuer über die Bäuerinnen-Aktionstage erreicht werden sollen, sind es bereits mehr als 189.000 Kinder und Pädagog(inn)en, die von dem im Jahr 2015 initiierten Projekt profitieren. Die erfolgreiche Initiative ist außerdem für den “VIKTUALIA Award 2019” des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) nominiert.
“Die Kinder sind die Konsumentinnen und Konsumenten von morgen und bekommen durch die Bäuerinnen-Aktionstage sowie die Darstellung moderner Landwirtschaft ein reales Bild von der heimischen Lebensmittelproduktion vermittelt. Wir wollen auf Augenhöhe mit den Pädagoginnen und Pädagogen bereits bei den Kindern im Volksschulalter das Bewusstsein für den Mehrwert von schmackhaften, bäuerlichen Nahrungsmitteln schärfen. Die österreichischen Bäuerinnen leisten mit ihrem ehrenamtlichen Engagement einen wertvollen Beitrag für ein gesteigertes Verständnis zwischen Konsumenten und bäuerlichen Produzenten”, betont Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger.
Kreisläufe in der Lebensmittelherstellung werden vermittelt
Während der Schulaktionstage bereiten die Bäuerinnen in ein bis zwei Schulstunden etwa den Weg “vom Küken zum Ei”, “vom Gras zur Milch”, “vom Apfel zum Saft” oder vom “Korn zum Brot” in anschaulicher Weise auf und bringen die Schulanfänger nicht selten zum Staunen. Auch die Lebensmittelkennzeichnung und eine bekömmliche Ernährung können Lehrinhalte sein. Der Spaß kommt dabei aber keinesfalls zu kurz, denn die heuer rund 39.000 Kinder – so viele wie in keinem Jahr davor – dürfen aktiv mitwirken. So werden etwa gesunde Snacks mit der beispielsweise von den Schülerinnen und Schülern zuvor selbst geschüttelten Butter zubereitet, Erdäpfel geschält, Kälber und Ferkel gestreichelt oder landwirtschaftliche Geräte aus nächster Nähe betrachtet. Schließlich ist auch das gemeinsame Verkosten ein wichtiger Bestandteil für mehr Wertschätzung saisonaler und regionaler Produkte.
Der Apfel – „Superfood vor der Haustür“
Der Verein „Die Bäuerinnen im Gebiet Groß-Enzersdorf und Marchegg“ setzte heuer
in der LFS Obersiebenbrunn den Schwerpunkt auf den Apfel. Petra und Ernst Hansi vom Biohof Hansi aus Oberweiden vermittelte sehr anschaulich den Weg vom „Apfel zum Saft“.
Der Apfel ist die wohl beliebteste und wichtigste Obstart der Österreicher.
Äpfel wachsen flächendeckend in fast allen Obstgärten der Bäuerinnen und Bauern, sie liefern wichtige Vitamine und zählen zum heimischen Lieblingsobst der Österreicher.
Der Apfelkonsum ist in Österreich leicht rückläufig. Ein Grund mehr, unserem Vitaminspender einen besonderen Tag zu widmen. Österreich hat klimatisch gesehen beste Anbaubedingungen für den Apfel. Obstanbau in Österreich unterliegt hohen Sozial- und Umweltstandards. Trotzdem haben heimische Äpfel im harten Wettbewerb mit ausländischem Obst oft das Nachsehen.
Deshalb die Bitte der Bezirksbäuerin Manuela Mandl: „Schauen Sie auf die Herkunft, kaufen Sie Obst aus heimischem Anbau und helfen Sie mit die Wertschöpfung in unserem Land zu behalten“.